Ringelblumen: Deswegen dürfen sie in keinem Beet fehlen
‘Mein Garten’
Die wöchentliche Hobby-Garten-Kolumne von und mit Silke Mühl
Ich gestehe... bevor ich mit Kindern zusammen gegärtnert habe, dachte ich, mein Garten wird nur weiß und hellblau... hüstel. Naja... die Idee war ja sehr nett.
Aber seit ich weiß, dass es bei Pflanzen gute und schlechte Nachbarn gibt, dass man viel weniger Krankheiten und Pflanzenstress im Beet hat, wenn man welche zusammenpflanzt, die sich gern haben und voneinander profitieren... naja – seither ist es doch auch mal bunt in Mühl’s Beeten.
Aktuell habe ich ziemlich viele Ringelblumen im Beet. Die sind zugegeben, sehr lebensbejahend orange, aber sie können verdammt tolle Sachen.
Wunderschön leuchtende Ringelblumen in Mühl's Beet
Wenn man zum Beispiel (so wie ich) mit den Kindern ein Kartoffelbeet angelegt hat, weil das ganz besonders faszinierend ist, wie viele da aus einer einzigen kleinen Saatkartoffel rauskommen, dann kann man da PERFEKT Ringelblumen dazwischen säen. Zum einen sieht es sehr nett aus, zum anderen fördert es aber die Bodengesundheit und die Ernte ist definitiv höher.
Ringelblumen in der Nachbarschaft erhöhen den Ernte-Spaß!
Und natürlich: bei unseren aktuell besten Freunden, den Tomaten, sind Ringelblumen auch ein super Beetnachbar.
Aber was machen die, außer schön orange zu leuchten?
Die Wurzelausscheidungen vertreiben so fieses Zeug wie Fadenwürmer (Nematoden). Selbige lassen dann die Wurzeln der Nutzpflanzen in Frieden (den Kindern sage ich immer: "sie haben an den Wurzeln der Ringelblumen genascht, dann ist es ihnen super schlecht geworden, und sie sind abgezogen").
Ringelblumen vertreiben sogar garstige Fadenwürmer!
Das gleiche können übrigens auch Tagetes (oder vielleicht kennt ihr die auch unter dem Namen "Studentenblume"), ähnlich orange, sieht aber ein bisschen anders aus. Sie vertreibt neben den Fadenwürmern auch noch Fliegen und Ameisen. Super Ding also (aber halt schon echt orange...).
Tagetes – auch Studentenblume genannt – können was das selbe wie unsere Ringelblumen
Und dann... ist es wieder ähnlich wie mit den Hornveilchen, was das abknippsen von verblühten Blüten angeht. Je mehr man abknippst, desto mehr Blüten kommen nach. Es sei denn... man macht es so, wie ich hier gerade im Hochbeet. Da habe ich die Ringelblumen absichtlich verblühen lassen und schneide sie nicht ab (ich hab ja genug ZEN mit dem abmachen der verblühten Hornveilchen...).
Wild im Beet verteilt: die fleißigen Ringelblumen
Jetzt muss ich es nur schaffen, die Köpfe abzuschneiden, BEVOR die dunklen Samen (wenn die Blüte so braun und trocken ist, dann ist es perfekt zur Ernte) alle wieder auf den Boden fallen und sich somit selbstaussäen. So kann man wunderbar Saatgut für das nächste Jahr, oder einfach die nächste Runde Ringelblumen, an einem anderen Ort im Garten sammeln.
Ringeblumen keimen super schnell. Von April bis Juli kann man sie direkt ins Beet schmeißen. Achtung: Lichtkeimer! Keine Erde drauf. Nur ein bisschen andrücken und feucht halten.
Ab in den Salat: Ringelblumen-Blüten sind sogar essbar
Und das ALLERBESTE: Die Blüten sind essbar! Will heißen, man kann mit den schönen orangen Blüten super Salat dekorieren oder die Blüten auf den Obstsalat streuen, oder, oder, oder... sieht ECHT schön aus und die Gäste sind extrem fasziniert, was man da für fancy Sachen reicht.
Bis bald,
eure Silke Mühl